Offene Lernphase

Viele Eltern denken an die zukünftige Schulzeit und rechnen sich aufgrund des vorschulischen Lernens bessere Chancen für ihre Kinder aus. Aber haben Kinder dadurch wirklich bessere Chancen? Diese Frage kann auch von Wissenschaftlern nicht eindeutig beantwortet werden. Die Überbetonung des Wissens ist eine Gefahr, die man nicht unterschätzen sollte. Wir müssen erkennen, dass Lernvorgänge in den meisten Fällen nicht programmiert werden können, weil Neugierde, Interesse, Lernbereitschaft, Konzentrationsvermögen, Anstrengungsbereitschaft und Durchhaltevermögen eine sehr bedeutsame Rolle im Lernprozess spielen. Jedes Kind hat ein Recht darauf; jeden Entwicklungsabschnitt auszuleben; ja, dies ist dringend nötig, um lebenstüchtig zu werden. Verkürzungen von Entwicklungsabschnitten haben Folgen für das Kind. Es ist  gerade nicht so, dass die Kinder am tüchtigsten in der Schule sind, die möglichst früh an alles herangeführt wurden, sondern die Kinder, die ausgiebig spielen konnten. Kinder sollen mehr spielen, als viele es heutzutage tun. Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist – dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später ein Leben lang schöpfen kann. Dann weiß man, was es heißt, in sich eine warme Welt zu haben, die Kraft gibt, wenn das Leben schwer wird.