Kinderyoga

27.09.2019 Kitas im CJD NRW Süd/Rheinland « zur Übersicht

Yoga schon im Kindergarten

Kinderyoga ist ein fester Bestandteil des CJD Kindergartens geworden. In Kleingruppen von 8 bis 10 Kindern finden regelmäßig Kinderyoga-AG`s im Alter von 3,5 bis 6 Jahren statt. Eine Kinderyogastunde dauert zwischen45 und 60 Minuten, je nach Thema.
 
Kinderyoga hat eine ganzheitliche Wirkung, da Körper und Geist angesprochen werden. Die Wahrnehmung, ob vestibulär, taktil,auditiv,gustatorisch, kinästhetisch und oflaktorisch wird besonders angesprochen. Kinderyoga wirkt sich positiv auf die Motorik aus. Die geforderten Muskeln in den verschiedenen Haltungen werden gedehnt und gekräftigt. Die führt zu einer erhöhten Elastizität und Beweglichkeit.
 
Die emotionale und kognitive Entwicklung wird im Kinderyoga gefördert
•    Konzentration und Aufmerksamkeit erhöhen sich
•    Schulung der achtsamen Selbst-und Fremdwahrnehmung
•    Mut und Stärke
•    Abbau von Ängsten und Aggressionen
•    Der Wechsel von Bewegung und Entspannung wirkt ausgleichend und stressreduzierend.
 
Das Kinderyoga in Deutschland zeigt viele Unterschiede zum Erwachsenenenyoga.
Bei uns in Deutschland gibt es einige Unterschiede zwischen Yoga für Erwachsene und Kinder.
Die Asanas (verschiedene  Körperhaltungen) werden beim Kinderyoga im Gegensatz zum Erwachsenenyoga viel kürzer ausgeführt, da Kinder noch nicht so viel Kraft und Ausdauer haben, wie Erwachsene.
Beim Kinderyoga „üben“ die Kinder nicht, sondern sie sind die dargestellte Haltung.
Es reicht Kindern anzusagen, dass sie in die Haltung der Katze gehen. Innerhalb weniger Sekunden sind sie im Vierfüßler-stand ohne Ansprache von außen, und ahmen dazu das passende Geräusche nach.
Im Gegensatz zum Erwachsenenyoga muss genau detailliert erklärt werden, was zu tun ist: In den Vierfüßler-stand gehen, Blick nach unten, Arme und Beine parallel, Atem fließen lassen, Katzenbuckel machen...
Auch werden die einzelnen Haltungen beim Kinderyoga viel öfter wiederholt, als bei den Erwachsenen.
Bei Kindern tritt die Wirkung der jeweiligen Stellung schneller ein, weil Kinder ein viel kleineres Herz-Kreislauf System haben.
Bei den Asanas gibt es mehrere Möglichkeiten als im Erwachsenenyoga.
Aufgrund ihrer Hirnentwicklung fällt die Tiefenentspannung und Meditation deutlich geringer aus als bei Erwachsenen.
Herz- und Kreislauf von Kindern können schneller runter fahren. Kinder brauchen wesentlich weniger Zeit, um in einer Entspannungsübung zur Ruhe zu kommen.
Ein weiterer Unterschied zwischen Kinder und Erwachsenenyoga ist die Lernatmosphäre, die vom Yogalehrer spielerisch und fantasievoll ausgerichtet ist. Kinder brauchen keine technischen Erklärungen.
Die Gestaltung der Mitte spielt beim Kinderyoga eine Rolle, die mit wenigen Materialien evtl. passend zum Thema gestaltet wird, um die Kinder nicht mit Reizen zu überfluten und nicht abzulenken. Beim Erwachsenenyoga gibt es gar keine gestaltete Mitte.
Wichtig ist auch das Verhalten der Kinderyogalehrerin. Mit ihrer Begeisterung für das Yogathema übernimmt  sie eine wichtige Vorbildfunktion. Auch der adäquate Einsatz ihrer Sprache entscheidet wie die Kindern in einzelnen Yogasequenzen reagieren, z.B. während der Bewegungsphase, eine lebendige und motivierende Stimme, sowie im Entspannungsteil eine entspannte und ruhige Stimme.
Kurze und klare Ansagen sind für Kinder wichtig, damit sie nicht überfordert werden.
Wichtig sind auch die Beobachtungen des Kinderyogalehrers während einer Stunde, um auf die Bedürfnisse und Interessen der Kinder eingehen zu können, damit sie motiviert und konzentriert dabei bleiben.
 
Da beim Kinderyoga jede Einheit anders verlaufen kann, ist eine hohe Flexibilität seitens des Lehrers gefragt.
Im Kinderyoga kann es lebendiger zugehen, als im Erwachsenenyogakurs
Für Kinder eigenen sich einfache und spielerische Atemübungen (z.B. Kuscheltieratmung), die weniger Raum einnehmen, als im Erwachsenenyoga.
Rituale wie Befindlichkeitsrunde zu Beginn und Reflexionsgespräch am Ende einer Stunde bekommen im Kinderyoga  eine große Bedeutung. Dadurch kann sich die Kinderyogalehrerin anfangs individuell auf die Kinder einstellen und bekommt Feedback, was für die nächsten Yogastunden hilfreich sein kann.
Rituale geben den Kindern den nötigen Halt und Orientierung, die sie brauchen.
Beim Erwachsenenyoga steht eher der eigene Körper bzw. die Selbstwahrnehmung im Vordergrund ohne offene Gesprächskreise innerhalb einer Yogastunde.